Frau in Yoga-Pose hinter sitzendem Kind in Weiß.

Verstopfung in der Schwangerschaft - was hilft? Die besten Hausmittel gegen Blähungen

Verstopfung in der Schwangerschaft ist ein häufiges, unangenehmes Problem, das jedoch mit ein paar einfachen Hausmitteln und Anpassungen in Ernährung und Alltag oft gut zu lindern ist. Dieser Artikel erklärt die Ursachen von Verstopfung bei Schwangeren und zeigt Hausmittel und Maßnahmen, die Darm und Verdauung sanft anregen – damit Blähungen und Darmträgheit gar nicht erst entstehen oder schnell verschwinden.

Inhaltsverzeichnis

Wenn der Bauch in der Schwangerschaft träge wird, hilft Wissen weiter: Fast die Hälfte aller schwangeren Frauen leidet im Laufe der Schwangerschaft unter Verstopfung. Diese Verdauungsbeschwerden gehören zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden und sind zwar meist harmlos, können aber unangenehm Blähungen, Völlegefühl und Bauchziehen verursachen. Viele werdende Mütter kennen das Problem und fragen sich: „Verstopfung in der Schwangerschaft – was hilft dagegen?“ Die gute Nachricht: Verdauungsprobleme in der Schwangerschaft lassen sich oft durch einfache Maßnahmen und Hausmittel in den Griff bekommen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie es zur Verstopfung kommt und vor allem, welche Hausmittel bei Verstopfung helfen, um Obstipation vorzubeugen und Beschwerden rasch zu lindern.

Ernährung in der Schwangerschaft: Ballaststoffe und Flüssigkeit gegen Verstopfung

Infografik zu Ernährung bei Verstopfung in der Schwangerschaft

Ballaststoffreiche Ernährung und Vollkornprodukte

Die Ernährung in der Schwangerschaft hat großen Einfluss auf die Verdauung. Ballaststoffe sind dabei das A und O, um Verstopfung vorzubeugen. Denn Ballaststoffe – also unverdauliche Pflanzenfasern – quellen im Darm auf, binden Flüssigkeit und sorgen für voluminöseren, weicheren Stuhl, der den Darm schneller passieren kann. Ballaststoffreiche Ernährung bedeutet vor allem: reichlich Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte in den Speiseplan einbauen. Greifen Sie z.B. zu Vollkornbrot oder Haferflocken statt Weißbrot, und essen Sie täglich frisches Obst und Gemüse. Auch Trockenobst (z.B. Trockenfrüchte wie Feigen oder Datteln) liefert wertvolle Ballaststoffe. Eine solche Ernährungsumstellung hin zu mehr Ballaststoffen lohnt sich besonders für schwangere Frauen, da sie damit nicht nur Verstopfung lindern, sondern gleichzeitig wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zuführen. Beachten Sie allerdings: Ballaststoffe wirken nur dann optimal, wenn Sie ausreichend Flüssigkeit dazu aufnehmen – sonst kann zu viel Faser sogar das Gegenteil bewirken und den Stuhlgang erschweren.

Ausreichend trinken hält den Darm in Schwung

Nicht umsonst raten Hebammen und Ärzte, in der Schwangerschaft ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Mindestens 2 Liter am Tag, besser 2,5-3 Liter, sollten werdende Mütter in Form von Wasser, verdünnten Säften oder ungesüßtem Tee trinken. Genügend Flüssigkeit macht den Stuhl weicher und unterstützt eine regelmäßige Stuhlentleerung. Insbesondere wenn Sie mehr Ballaststoffe essen, ist Trinken wichtig, da die Fasern andernfalls dem Darm Wasser entziehen könnten und die Verstopfung schlimmer wird. Auch bei Blähungen kann viel Trinken helfen, denn es fördert die Verdauung insgesamt. Ideal sind stilles Wasser oder Kräutertees – zum Beispiel Fenchel-, Anis- oder Kümmeltee, die zusätzlich Blähungen lindern. Vermeiden Sie hingegen übermäßig Kaffee und schwarzen Tee, da diese harntreibend wirken und eher Flüssigkeit entziehen. Ein bewährter Trick am Morgen: Trinken Sie nach dem Aufstehen ein Glas lauwarmes Wasser (eventuell mit etwas Zitronensaft). Das kann die Verdauung ankurbeln und den Darm in Bewegung bringen. Generell gilt: Ausreichend Flüssigkeit ist eine der einfachsten Maßnahmen, um den trägen Darm wieder in Schwung anzuregen.

Blähungen vorbeugen: Welche Lebensmittel man meiden sollte

Einige Lebensmittel gelten als “stopfend” und verstopfungsbegünstigend, diese sollten Schwangere lieber in Maßen genießen. Zu den Klassikern zählen schokolade oder Weißmehlprodukte – insbesondere dunkle Schokolade, Kuchen, helle Brötchen und andere ausgemahlene Getreideprodukte. Alles, was fettig und süß ist, verlangsamt den Verdauungsprozess und kann damit Verstopfungen zusätzlich begünstigen. Auch sehr ballaststoffarme Kost (z.B. überwiegend Fleisch und Käse ohne genügend Gemüse dazu) kann die Verdauung verlangsamt arbeiten lassen. Neben verdauungshemmenden Lebensmitteln, die Verstopfung fördern, gibt es auch solche, die Blähungen auslösen: Kohl, Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen), Zwiebeln oder zu viel rohes Lauchgemüse führen leicht zu Gasbildung. Beobachten Sie, was Sie persönlich gut vertragen. Viele Schwangere berichten z.B., dass sie Kohl nur in gekochter Form essen können. Besser verdaulich sind Karotten, Fenchel, Zucchini oder Tomaten. Auch Milchprodukte verursachen bei einigen Menschen Blähbauch – probieren Sie aus, ob Sie eventuell auf laktosefreie Varianten umsteigen sollten. Und ein einfacher Tipp: Essen Sie langsam und kauen Sie bewusst, um weniger Luft zu schlucken. So lässt sich Blähungen vorbeugen, bevor sie entstehen.

Hausmittel bei Verstopfung: Natürliche Abführmittel sanft nutzen

Trockenpflaumen und Pflaumensaft als sanfte Helfer

Unter den Hausmitteln bei Verstopfung sind getrocknete Pflaumen ein echter Klassiker. Trockenpflaumen enthalten Sorbit und viele Ballaststoffe, die eine sanft abführende Wirkung haben. Schon unsere Großmütter wussten: Ein paar über Nacht in Wasser eingeweichte Backpflaumen am Morgen gegessen können wahre Wunder wirken. Ebenso wirksam ist Pflaumensaft (am besten in natürlicher Form ohne Zuckerzusatz) – ein kleines Glas morgens auf nüchternen Magen kann die Verdauung anregen. Studien zeigen, dass solche natürlichen Mittel effektiv sein können, ohne den Körper zu belasten. Wichtig ist, zu den Trockenfrüchten immer reichlich zu trinken. Neben Pflaumen gelten auch getrocknete Aprikosen, Feigen oder Datteln als hilfreich bei Verstopfung. Sie liefern zugleich wichtige Vitamine und eignen sich gut als gesunder Snack für Schwangere mit Süßhunger. Ein weiterer Tipp aus der Küche ist Sauerkraut: Rohes Sauerkraut zwischendurch geknabbert oder ein kleines Glas Sauerkrautsaft vor dem Essen kann durch die enthaltene Milchsäure die Verdauung in Schwung bringen. Diese traditionellen Hausmittel wirken mild und natürliche Abführmittel wie Pflaume oder Sauerkraut haben keine schädlichen Nebenwirkungen – probieren Sie aus, was Ihnen schmeckt und bekommt.

Leinsamen, Flohsamen und Weizenkleie: Quellstoffe gegen Darmträgheit

Ein bewährtes Hausmittel gegen hartnäckige Verstopfung sind Quellmittel wie Leinsamen oder Flohsamen (Psyllium). Diese Samen quellen in Verbindung mit Flüssigkeit im Darm stark auf und erhöhen so das Stuhlvolumen – was den Darmtätigkeit reflexartig stimuliert. Leinsamen und Weizenkleie kann man z.B. in Joghurt oder Müsli einrühren; wichtig ist auch hier, dazu immer viel zu trinken, sonst wird die Verstopfung noch schlimmer. Ein bis zwei Esslöffel geschroteter Leinsamen (aus der Apotheke oder dem Supermarkt) mit einem großen Glas Wasser dazu wirken oft schon nach einigen Stunden als sanftes Abführmittel. Flohsamen (Plantago ovata oder Plantago psyllium) sind ebenfalls erhältlich – entweder pur als Flohsamenschalen oder in fertigen Präparaten. Sie gelten nicht als aggressive Abführmittel, sondern quellen nur und reizen die Darmschleimhaut nicht, können aber den Stuhl weicher machen und die Entleerung erheblich erleichtern. Viele Ärzte und Hebammen halten diese natürlichen Mittel in der Schwangerschaft für unbedenklich, da sie kaum vom Körper aufgenommen werden. Auch Weizenkleie (zum Beispiel als Flocken übers Essen gestreut) erfüllt einen ähnlichen Zweck. Achtung: Beginnen Sie mit kleinen Mengen, denn zu viel auf einmal kann wiederum Blähungen verursachen. Tasten Sie sich also an die richtige Dosis heran, um die Darmträgheit zu beheben, und achten Sie stets auf genügend Flüssigkeit dabei.

Bewegung, Wärme und Entspannung gegen Blähbauch

Neben Essbarem gibt es weitere einfache Maßnahmen, um den trägen Verdauungstrakt zu unterstützen. Wenig Bewegung gehört zu den Verstopfungs-Faktoren – dementsprechend hilft das Gegenteil: Bewegung! Ein gemütlicher Spaziergang, Schwimmen oder Schwangerschafts-Yoga – regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Darmbewegung und kann den Stoffwechsel anregen. Oft merkt man schon, dass etwas Bewegung am Tag den Stuhlgang natürlicher anregt. Achten Sie jedoch darauf, es nicht zu übertreiben: Schon moderate Bewegung genügt, und hören Sie auf Ihren Körper, was Ihnen guttut. Auch Wärme und Entspannung können Wunder wirken: Ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auf dem Bauch entspannt verkrampfte Darmmuskeln und erleichtert so das Abgehen von Winden. Viele werdende Mütter schwören zudem auf sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn – mit etwas Öl und ganz ohne Druck. Das kann die Darmbewegung stimulieren und hilft gegen das unangenehme Gefühl eines aufgeblähten Bauches. Nicht zuletzt: Versuchen Sie, Stress zu reduzieren und sich Zeit für die Toilette zu nehmen. Hektik und Unterdrücken des Stuhldrangs beeinträchtigen die Verdauung. Gönnen Sie sich morgens ein paar Minuten mehr, gehen Sie beim ersten Drang zur Toilette und nutzen Sie ggf. einen kleinen Hocker unter den Füßen, um in einer hockähnlichen Haltung leichter zu entleeren. All diese Maßnahmen helfen dabei, Verdauungsbeschwerden sanft zu lindern – oft reichen schon kleine Änderungen im Alltag aus.

Abführmittel und Medikamente: Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Infografik Arztbesuch bei Verstopfung in der Schwangerschaft

Vorsicht bei Abführmitteln und Einläufen in der Schwangerschaft

Abführmittel sind in der Schwangerschaft mit Vorsicht zu genießen. Viele frei verkäufliche Abführpräparate wirken dadurch, dass sie den Darm stark anregen – dies kann aber nicht nur zu Durchfall, Bauchkrämpfen und Flüssigkeitsverlust führen, sondern im schlimmsten Fall auch Wehen auslösen. Deshalb gilt: Ohne ausdrückliche ärztliche Anweisung sollten Schwangere keine chemischen Abführmittel einnehmen. Das Gleiche betrifft Einläufe oder Klistiere – auch sie können frühzeitige Kontraktionen stimulieren und sind tabu, außer ein Arzt verordnet sie in Ausnahmefällen. Insbesondere Glaubersalz (ein starkes salinisches Abführsalz) oder Rizinusöl werden traditionell zwar als Hausmittel gegen Verstopfung genannt, sollten in der Schwangerschaft aber keinesfalls angewendet werden, da sie dem Körper heftig Wasser zu entziehen drohen und Wehen fördern können. Greifen Sie stattdessen lieber zu den oben genannten sanften Methoden wie Leinsamen und Flohsamen, denn diese gelten während der Schwangerschaft als unbedenklich. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Frauenarzt um Rat, bevor Sie zu Medikamenten greifen. Die Gesundheit von Mutter und Baby steht an erster Stelle – und viele natürliche Abführmittel sind zum Glück verfügbar, ohne Risiken.

Anulind bei Verstopfung in der Schwangerschaft

Infografik Warum es zur Verstopfung in der Schwangerschaft kommt

Anulind® Mikroklistier für Erwachsene ist ein sanftes Abführmittel, das während der Schwangerschaft verwendet werden kann, da es auf natürlichen Extrakten basiert und die Schleimhaut des Enddarms schützt und beruhigt. Es zieht schonend Wasser in den Darm, weicht den Stuhl auf und erleichtert die Stuhlentleerung, was besonders wichtig ist, um Verstopfung vorzubeugen und den Verdauungsprozess anzuregen. Die Einnahme von Anulind® kann für werdende Mütter eine hilfreiche Option sein, um die Darmtätigkeit zu fördern, ohne die gesunde Entwicklung des Babys zu beeinträchtigen. Besonders in der fortschreitenden Schwangerschaft, wenn die wachsende Gebärmutter Druck auf den Darm ausübt, kann Anulind® eine wertvolle Unterstützung bieten. Viele schwangere Frauen profitieren von einer ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme und ballaststoffreicher Ernährung mit Vollkornprodukten, Leinsamen und Flohsamen, um Verstopfung und damit verbundene Beschwerden zu lindern. Bei anhaltenden Problemen sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, um geeignete Maßnahmen zu besprechen.

Medizinische Hilfe: Was der Arzt empfehlen kann

Wenn alle Hausmittel ausgeschöpft sind und die Verstopfung weiterhin stark Ihr Wohlbefinden beeinträchtigt, zögern Sie nicht, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Arzt (oder Ihre Ärztin) kann zunächst prüfen, ob vielleicht eine Umstellung der Einnahme von Eisenpräparaten hilft – manchmal lässt sich das Problem lösen, indem auf ein anderes Präparat gewechselt oder die Dosierung angepasst wird. Zudem gibt es schonende medizinische Therapien gegen Verstopfung, die auch in der Schwangerschaft erlaubt sind. Häufig empfohlen werden z.B. Lactulose oder Macrogol – beides osmotisch wirkende Abführmittel, die den Stuhl weich machen, ohne vom Körper aufgenommen zu werden. Auch Magnesium-Präparate (in Absprache mit dem Arzt) können die Darmtätigkeit anregen, da Magnesium als Nebeneffekt den Stuhl lockert. Diese Mittel wirken eher langsam und sanft, sodass keine Durchfälle zu befürchten sind, wenn sie richtig dosiert werden. Dennoch sollte die Einnahme solcher Mittel immer mit dem Arzt besprochen sein. Viele Schwangere fühlen sich erleichtert, wenn sie dieses intime Problem offen ansprechen – Ihr Arzt/Ihre Ärztin oder Hebamme kennt das Thema Verstopfung in der Schwangerschaft nur zu gut und kann Ihnen gezielt weiterhelfen. Einfache Maßnahmen reichen nämlich zwar oft aus, aber falls nicht, gibt es sichere Hilfen. Scheuen Sie sich also nicht, Ihren Frauenarzt aufzusuchen (oder die Hebamme) – gemeinsam finden Sie sicher eine Lösung, damit die Verdauung wieder in Gang kommt und Sie Ihre Schwangerschaft genießen können, ohne unter Darmproblemen zu leiden.